Programm

Kreative Frauen im Jazz

Jazz war (zu) lange eine Männerdomäne, doch Frauen erobern sich mehr und mehr ihren berechtigten Platz. Einige sehr wichtige Jazz-Standards wurden von Komponistinnen geschaffen, was selbst viele Musiker nicht wissen, zum Beispiel “Lawns” von Carla Bley, “Unconditional Love” von Geri Allen, “Willow Weep For Me” von Ann Ronell oder “The Aerie” von Peggy Stern. Auch im modernen Jazz prägen Frauen mit ihren Kompositionen die Weiterentwicklung der Musik: Mit “New Standards – 101 Lead Sheets by Women Composers” der Schlagzeugerin Terry Lyne Carrington ist erst kürzlich eine umfassende Sammlung ausschließlich mit Kompositionen von Jazzerinnen erschienen, aus der wir eine Reihe von Titeln interpretieren, um zu beweisen, dass deren Qualität den männlichen Gegenparts nicht nachsteht.

Und natürlich muss auch erwähnt werden, dass unsere Frontfrau Regina Büchner stilistisch äußerst vielfältige Kompositionen geschrieben hat, die wir unseren Hörern nicht vorenthalten wollen.

Dexter Gordon

Dexter Gordon (27.02.1923 – 25.04.1990) ist für Regina wie uns alle immer noch prägendes Vorbild. Sein musikalischer Werdegang hatte die Wurzeln in der New Yorker Bebop-Szene, seine Meisterwerke sind während der langen Jahre in Europa, vor allem in Paris und Kopenhagen, entstanden. Die Zerrissenheit zwischen kreativem Schaffen, langen Reisen und einschneidenden Drogenerfahrungen destillierte er im Film “Round Midnight” (1986), in dem er die Hauptrolle mit stark autobiografischen Zügen selbst spielte.

Seine großen Kompositionen wie “Soy Califa” oder “Catalonian Nights” dürfen in unserem Programm ebenso wenig fehlen wie “Fried Bananas” und “Tivoli” oder das dem Kopenhagener Jazzclub gewidmete “Montmartre”. Dazu kommen Standards wie “Body and Soul” oder “What’s New”, denen er seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt hat, und die vor allem durch Regina sehr sensibel in der Gegenwart interpretiert werden.